isländischer Journalist, Diplomat und Politiker; Außenminister 1988-1995, Finanzminister 1987-1988; Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei (AF) 1984-1996; Botschafter in Finnland 2002-2005 und in den USA 1995-2002; Althing-Abgeordneter 1982-1998
* 21. Februar 1939 Isafjördur/Nordwest-Island
Herkunft
Jón Baldvin Hannibalsson wurde am 21. Febr. 1939 in Isafjördur im äußersten Nordwesten Islands geboren. Er ist der Sohn des Politikers Hannibal Valdimarsson (1903-1991) und der Sólveig Ólafsdóttir.
Ausbildung
H. besuchte Schulen in Reykjavik und studierte anschließend Volkswirtschaft an der University of Edinburgh (M.A.-Abschluss 1963). Weitere Studien führten ihn an das Nationalökonomische Institut in Stockholm (1963-1964) sowie an die Harvard University (Center for European Studies; 1976-1977). 1965 erwarb er an der Universität von Island zudem ein Lehrerdiplom.
Wirken
1964-1970 lehrte H. an der Hagskóli-Grundschule in Reykjavik und betätigte sich nebenher (1964-1968) als Redakteur. 1970 übernahm er für rund zehn Jahre die Leitung einer Schule in Isafjördur.
1979 kehrte H. als Chefredakteur des sozialdemokratischen Parteiblattes "Althydubladid" nach Reykjavik zurück. 1982 kandidierte er mit Erfolg für ein Mandat im Althing (Parlament), in dem die Sozialdemokraten (Althyduflockurinn; AF) seit längerer Zeit die drittstärkste Fraktion nach der konservativen Unabhängigkeitspartei (SF) und der linksliberalen Fortschrittspartei (FF) bildeten. 1983 musste die Partei jedoch erhebliche Verluste hinnehmen und wurde von der kommunistischen ...